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Tourismus ist ein Uberbegriff für Reisen, die Reisebranche und das Gastgewerbe und seit den 1980er Jahren
gebr?uchlich. Bis dahin wurde der Wirtschaftszweig bzw. das
Gesellschaftsph?nomen als Fremdenverkehr bezeichnet. Die Branche
z?hlt weltweit zu den gr??ten Wirtschaftszweigen. 2004 wurden nach
Angaben der Welttourismusorganisation in diesem
Bereich Erl?se von etwa 623 Milliarden US-Dollar erzielt. Mit
weltweit rund 100 Millionen Besch?ftigten gilt der Tourismus als
einer der bedeutendsten Arbeitgeber. Grenzüberschreitende Reisen
machen 25 bis 30 Prozent des Welthandels im Dienstleistungsbereich
aus.
Der Begriff Tourismus (engl. tourism, frz.
tourisme, ital. turismo, span. turismo, port.
turismo, niederl. toerisme, schwed. turism,
finn. turismi, norweg. turisme, slowen.
turizem, d?n. turisme, türk. turizm) geht
zurück auf das franz?sische Substantiv le tour (= Reise, auch
Rundgang, Spaziergang), ist aber erstmals um 1800 im Englischen
belegt; im Franz?sischen taucht er 1816 auf und im Deutschen um
1830.
Die franz?sischen Worte tourisme und touriste
wurden als offizielle Begriffe erstmals vom V?lkerbund verwendet, um Reisende zu
beschreiben, die mehr als 24 Stunden im Ausland
verbringen. Der V?lkerbund hatte Franz?sisch als
Verkehrssprache.
Das Englische und das Franz?sische kennen nur diesen Begriff für
„Tourismus“, das Deutsche hingegen auch noch den ?lteren Begriff Fremdenverkehr. Im deutschen Sprachgebrauch
tauchte die Bezeichnung „Tourismus“ in den 1960er Jahren auf. Seit
den 1980er Jahren wurden die Bezeichnungen vieler offizieller
Fremdenverkehrsinstitutionen im deutschen Sprachraum auf den Begriff
Tourismus umgestellt, da man G?ste nicht l?nger als Fremde
bezeichnen wollte. Um 2000 tauchte der Tourismus in der Wortpr?gung
Kriminaltourismus mit negativer Konnotation auf. Zwischen
Fremdenverkehr und Tourismus
besteht heute kein Unterschied.
Tourismus kann folgenderma?en definiert werden: Die in
einem bestimmten Ort bzw. Gebiet durch den Zustrom von Fremden bzw.
nicht dort Ans?ssigen (Freizeitreisende, Gesch?ftsreisende,
Tagestouristen) entstehende wirtschaftliche und gesellschaftliche
Ver?nderung und die daraus dort und anderswo resultierende Industrie
oder T?tigkeit. Aus beruflichen Gründen t?glich in einen anderen Ort
fahrende Unternehmer oder Arbeitskr?fte („Pendler“) werden hier
nicht erfasst.
Die Welttourismusorganisation der Vereinten
Nationen (UNWTO) definiert:
Touristen sind Personen, die zu Orten au?erhalb ihres
gew?hnlichen Umfeldes reisen und sich dort für nicht mehr als ein
Jahr aufhalten aus Freizeit- oder gesch?ftlichen Motiven, die nicht
mit der Ausübung einer bezahlten Aktivit?t am besuchten Ort
verbunden sind.
Das Bildungswesen bleibt bei diesen Definitionen weitgehend
ausgeklammert. Befindet sich ein Student, der aus seinem Wohnort für
zehn Monate in ein Studentenheim einer Universit?tsstadt zieht, dort
aus „gesch?ftlichen Motiven“? Bejaht man diese Frage, so kann man
seine 300 N?chtigungen in diesem Heim ohne Weiteres in die
Tourismusergebnisse der Universit?tsstadt aufnehmen. In der
praktischen Anwendung der Definitionen bestehen in Europa
unterschiedliche Vorgangsweisen, soweit eine amtliche
Tourismusstatistik überhaupt geführt wird.
Wissenschaftliche Definitionen
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„Tourismus ist die Gesamtheit der Beziehungen und
Erscheinungen, die sich aus der Reise und dem Aufenthalt von
Personen ergeben, für die der Aufenthaltsort weder haupts?chlicher
und dauernder Wohn- noch Arbeitsort ist.“
– Tourismuswissenschaftler Claude Kaspar
(Schweiz, 1996)[1]
Nach Walter Hunziker und Kurt Krapf (Schweiz, 1942)[2]
„[…] ist Fremdenverkehr der Inbegriff der
Beziehungen und Erscheinungen, die sich aus dem Aufenthalt
Ortsfremder ergeben, sofern durch den Aufenthalt keine
Niederlassung zur Ausübung einer dauernden oder zeitweiligen
haupts?chlichen Erwerbst?tigkeit begründet wird.“
In dieser Definition zeigt sich bereits klar, dass der
Fremdenverkehr schon damals als ein Gesamtsystem von Beziehungen und
Erscheinungen betrachtet wurde und nicht nur einen Verkehrsvorgang
oder einen wirtschaftlichen Tatbestand darstellt. Allerdings war der
Gesch?ftsreise-Fremdenverkehr in dieser Definition noch nicht mit
einbezogen.
Paul Neff[3] definiert in seinem Buch Uber
den internationalen Fremdenverkehr als Wirtschaftsfaktor:[4] Tourismus als
„die Gesamtheit aller Bewegungen von Personen, die
aus wirtschaftlichen, kulturellen Gründen, zu beruflichen,
sportlichen, gesundheitlichen und vergnüglichen Zwecken ihren
Wohnsitz, ohne Aufgabe der mit ihm verbundenen rechtlichen und
wirtschaftlichen Beziehungen, zu vorübergehenden Aufenthalt
verlassen